Emma

 

 

Emma, ich habe von dir geträumt. In meinem Traum haben wir uns geliebt, ich habe dir so viel Freude bereitet, so wie du mir, als wir in meinem Bett lagen, das letzte Mal als ich dich sah. Ich erinnere mich an deine kleinen zarten Finger, den roten Nagellack, wie du mich küsstest. Und deinen französischen Akzent, der so viel in mir bewegte.

 

Emma, in meinem Traum spreizte ich zärtlich deine Beine und versank mit meinem Mund in dir. Ich habe dich erforscht, leise gewartet, jeden einzelnen Augenblick zelebriert, inhaliert, um zu sehen, wie du reagierst. Ich bin mit meinen Fingern in dich eingedrungen, ich habe deine Klitoris mit meiner Zunge sanft massiert. Du stöhntest laut mit viel Genuss. Ich mochte den Anblick. Deine Wimpern zitterten vor Erregung. Ich schaute oft zu dir nach oben, ich wollte deinen Gesichtsausdruck festhalten. Ich habe ihn gespeichert in meinem Gedächtnis.

Emma, wir sollten nur einmal sein, zwei Körper vibrierten im Takt, im Takt einer sinnvollen Symphonie, die wir für uns kreierten. Ich denke fast jeden Tag an dich. Du hast mich verführt. Du warst meine erste Liebesgeschichte, nie habe ich mich mit einer Frau vollkommener gefühlt. Und trotzdem erkannte ich meine männliche Seite in deiner Gegenwart. Ich konnte dich zärtlich einhüllen, dich nie wieder loslassen, spüren, wie zerbrechlich du bist; klein und grazil, eine Elfe. Meine Hände streicheln dein Gesicht, ich ziehe die Strähnen aus deinem feuchten Mund und küsse ihn.

 

Emma, als wir uns trafen, spürten wir direkt eine Anziehung, die keine Worte braucht. Du wusstest mich zu verführen, so wie es nur Frauen wissen können, ohne plumpes Geplänkel, Augenkontakt, tief, unendlich tief. Ich liebte dein Talent: 5 Sprachen, fehlerfrei, nur einzig dieser erregende französische Akzent, der dir erhalten blieb. Du warst wie ein kleiner Welpe, der geliebt werden wollte. Du hast mich überredet, mit deinen hoffnungsvollen Blicken, mit deinen verwunschenen Sehnsüchten, wie soll man dazu Nein sagen. Du hast dich an mich gelehnt, wir haben uns das erst mal geküsst in dieser Bar mit all den Menschen und es war uns egal. Wir tranken Schnaps en masse, wir blickten herab zu denjenigen, die nie frei sein werden, wir verachteten diejenigen, die nie aus sich herauskommen würden und sich ganz zwanglos ihren Leidenschaften hingeben, so wie wir es taten. Wir tanzten, lachten. Im Takt der Musik fielen wir übereinander her, eine feurige Hommage an die Begierde und dem einfachen Freisein, welchen nur wenigen geblieben ist. Da waren nur du und ich in diesem Raum. Du hast dich an mich geschmiegt und wolltest nicht mehr loslassen, also nahm ich dich mit zu mir nach Hause.

Emma, du sagtest immer: »Heute leben wir nur einmal, was schert uns da schon der nächste Morgen. Morgen werden wir uns an diese Momente erinnern, die nie wieder so passieren werden. Leb mon amour, lass es zu.«

Emma, erinnerst du dich noch? Als wir zusammen vor meinem Badezimmerspiegel standen und uns gemeinsam die Zähne putzten, so wie es Freundinnen tun. Wir haben uns amüsiert über diesen Anblick im Spiegel, unser verwaschenes Spiegelbild. Wir lagen im Bett eng aneinander gekuschelt. Du hast mich ausgezogen, du hast meinen ganzen Körper geliebt, mir gesagt, wie schön ich sei, es immer wieder und wieder buchstabiert, mir in mein Ohr geflüstert: »Tu es très belle!«. Ich liebe deinen französischen Akzent, ich liebe es, wenn du französisch sprichst. Ich bin gekommen, beim Anblick deiner kleinen roten Fingernägel auf meiner Brust und deinem wuscheligen Kopf zwischen meinen Beinen.

 

Emma, in meinem Traum haben wir die Rollen getauscht. Ich habe dich verwöhnt, so wie du es verdienst, ich habe dir gesagt, wie schön du bist, immer und immer wieder. Ich habe jede einzelne Stelle deines Körpers geliebt. Ich habe mir Zeit genommen, ich wollte, dass du kommst, ich wollte dir genauso viel schenken, wie du mir damals. Ich leckte deine Brustwarzen, ich küsste deinen Bauch, ich küsste deine Schamhaare und spreizte deine Beine. Ich spürte, wie feucht du warst und trank die Tropfen von deinen Schamlippen. Ich spürte auch deine Sehnsucht geliebt zu werden, ich wusste, was ich vergessen habe; in der Realität konnte ich nicht so weit sehen, aber in meinem Traum habe ich all deine Ängste, Begierden wahrgenommen. Völlig klar und mit ein wenig Wehmut denke ich heute wieder an dich, so wie jeden Tag.

Emma, in meinem Traum hast du existiert!