5 inspirierende Frauen

 

 

Am Internationalen Frauentag lasse ich es mir natürlich nicht nehmen über dieses Thema zu schreiben. In verschiedene Richtungen habe ich überlegt, von der Geschichte der Frauen, ihrer Entwicklung bis zum feministischen Gedankengut. Am Ende habe ich mich für ein Intro von fünf inspirierenden Frauen entschieden.

Am 8. März wird weltweit der Frauentag oder auch »Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frauen und den Weltfrieden« gefeiert. 

Heute mache ich auf 5 starke Frauen aufmerksam, die wahrscheinlich viele noch nicht einmal kennen. 5 unterschiedliche Frauen, die es geschafft haben, Geschichte zu schreiben, die durch ihre Kreativität Menschen zum Nachdenken anregen und nachhaltig etwas bewegen. 5 Frauen, die niemals in Vergessenheit geraten werden. 5 Frauen, die mich täglich neu bereichern.

 

 

1.Joan Didion

»Das Jahr magischen Denkens« und »Blue Nights« sind nur zwei Buchbeispiele, die mir unter die Haut gehen. Joan Didion wurde 1934 in Sacramento geboren. Viele Jahre hat sie als Journalistin Wahlkämpfe begleitet, die Hippie- und die Frauenbewegung ergründet, außerdem hat sie für die Vogue geschrieben.

Mit dem Buch »Das Jahr magischen Denkens«, setzt sich Joan mit dem Tod ihres Mannes John Dunne auseinander, der 2003 einen Herzinfarkt erlitt, während sie in der Küche stand und Salat zubereitete. Sie erzählt von Trauer- und Schmerzgefühlen, welche sie fast in den Wahnsinn treiben, sie erzählt von einer Atemlosigkeit begleitet von Loslassen und Akzeptanz. Der Schriftsteller John Dunne war ihr Seelenpartner, gegenseitig haben sie ihre Texte korrigiert. Selbst heute erwischt sie sich dabei, wie sie ihren Text an John weitergeben möchte, um dann zu realisieren, dass er nicht mehr da ist.

Mit »Blue Nights«, verarbeitet Joan einen weiteren Schicksalsschlag. Nur kurze Zeit später nach dem Tod ihres Mannes stirbt ihre Tochter Quintana nach etlichen Krankenhausaufenthalten. Sie beschäftigt sich mit einer anderen Trauer, der Trauer, das eigene Kind zu verlieren. Gnadenlos ehrlich stellt sie sich ihrem Leid, der verzweifelten Wut auf den Tod und teilt ihre Gedanken mit den Menschen. Die Schriftstellerin Joan Didion schafft es, ihre Gefühle auf diese Weise zu verarbeiten und gleichzeitig aufmerksam zu machen. Gefühle, die jeden interessieren, werden zum Ausdruck gebracht, Gefühle, die sich nur wenige trauen offen darzulegen.

»Life changes fast. Life changes in the instant. You sit down to dinner and life as you know it ends.« – Joan Didon-

Mein Filmtipp: The center will not hold

 

2.Vivian Maier

Die Fotografin Vivian Maier wurde erst berühmt, nachdem sie gestorben ist. Eine große Anzahl von Filmaufnahmen kam nach einer unfreiwillig versteigerten Hinterlassenschaft zum Vorschein. Vivian Maier selbst bewegte sich eher im Hintergrund, ihr Leben gestaltete sie als Einzelgängerin und als Kindermädchen. Geboren wurde sie 1926 in New York und starb 2009 in Chicago. Diese beiden Städte spiegeln ihre Fotografien wieder, Straßenfotografien sowie etliche Selbstporträts schmücken heute Galerien. Vivian Maier legte keinen Wert auf Ruhm, sie versteckte all ihre gesammelten Filmrollen. Ein stilles Hobby, hinter dem sich ein großartiges Talent verbirgt. Wer die Bilder von Vivian Maier noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt tun. Mutig stellte sie sich ihren Momentaufnahmen, drückte ab, ohne zu fragen. So entstanden traurige, aber auch sehr realistische Fotografien. Vivian erkannte die wichtigen Details, auf die es ankommt.

»Well, I suppose nothing is meant to last forever. We have to make room for other people. It’s a wheel. You get on, you have to go to the end. And then somebody has the same opportunity to go to the end and so on.« – Vivian Maier –

Mein Filmtipp: Finding Vivian Maier

 

3.Sophie Hunger

Ich bin ein großer Fan der Schweizer Sängerin Sophie Hunger, die 1983 in Bern geboren wurde und heute in Berlin lebt. Ihre Lieder richten sich an die Gesellschaft, mit powervollen Texten übermittelt sie ein Maximum an Emotionen. Zweimal war ich bisher auf einem Konzert und würde immer wieder hingehen. Sophie Hunger hinterlässt Spuren, eine echte Künstlerin, die zwischen den Instrumenten sowie verschiedenen Sprachen wechselt.

»Love is not the answer«, ein Song, den ich besonders gern höre und mich täglich daran erinnert, das Liebe von allein passiert und bei der Selbstliebe anfängt. Die Sängerin dazu: »Ich finde, Liebe kann nicht die Antwort sein, weil man sie nicht wirklich fassen kann, nicht beschreiben kann, es ist etwas Hochkomplexes, was alle möglichen Formen annehmen kann. Liebe kann nicht die Antwort auf alles sein. Unmöglich. Liebe ist wahrscheinlich der Begriff, mit dem am meisten gelogen wird. Weil alle so tun, als wäre klar, was es ist. Als wüssten wir schon von Geburt an, was Liebe ist. Aber das stimmt nicht, Liebe ist genauso komplex wie Hass, oder wie… wie die moderne Marktwirtschaft. Das braucht Zeit, selbst am Ende des Lebens weiß man noch nicht besonders viel darüber.«

Mein Tipp: Songs of secrets and city lights 

 

4.Coco Chanel

Mode beeinflusst, Mode bewegt, dabei hat mich keine so bewegt wie Coco Chanel (geboren 1883 in Saumur, gestorben 1972 in Paris). Ihre Geschichte ist einzigartig. Geboren und aufgewachsen in eher tragischen, armen Verhältnissen, hat sich Coco durchgekämpft. Erst war sie Sängerin im Grand Café in Moulins, dann lernte sie den wohlhabenden Pariser Industriellensohn »Balsan« kennen, wurde seine Kurtisane und entdeckte ihre Leidenschaft für Stoffe. Sie traute sich, war mutig genug es mit dem Adel aufzunehmen. Coco legte Wert auf funktionelle Kleidung, die sich gut anfühlt. Sie hielt nix von der überladenen Mode, den einschnürenden Korsagen oder den sinnlosen Verzierungen an Kleidern.

Tragischerweise verlor sie durch einen Autounfall ihre große Liebe »Boy«, ein Teil von ihr ging mit ihm verloren, aber sie erinnerte sich an ihre Fähigkeiten als Modedesignerin und hielt an ihrem Vorhaben fest. Sie gründete ein Imperium. Das Unternehmen gehört heute  mit einem Jahresumsatz von mehr als sechs Milliarden US-Dollar (2012) zu den größten und bedeutendsten in der Modebranche.

»Look for the woman in the dress. If there is no woman, there is no dress.« – Coco Chanel –

Mein Filmtipp: Coco Chanel: Der Beginn einer Leidenschaft

 

5.Virginia Woolf

Eine Frauenbewegung gab es schon immer. Die erste die diese entscheidend geprägt hat, war Virginia Woolf. Die Schriftstellerin Virginia Woolf wurde 1882 in London geboren und wählte den Freitod in einem Fluss im Jahre 1941. Diese Geschichte ist zu komplex, um sie hier in eine kurze Einführung zu integrieren. Virginia Woolf kam aus einer wohlhabenden Familie. Ihre schriftstellerische Karriere begann allerdings relativ spät, Ende der zwanziger Jahre wurde sie eine berühmte Autorin. In ihren letzten Lebensjahren geriet sie in eine abgrundtiefe Verzweiflung, eine Depression, gegen die sie lange ankämpfte. Diese Frau war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen, Kritikerinnen und feministischen Denkerinnen der Moderne. Virginia Woolf war und bleibt eine starke, aber auch verletzliche Frau, die Generationen inspiriert.

»As a woman I have no country. As a woman I want no country. As a woman, my country is the whole world.« – Virginia Woolf –

Mein Filmtipp: The Hours