Let’s talk about Sex
Kaum eine Diskussion ist interessanter und bietet so viel Spielraum, wie über Sexualität. Jeder redet darüber, jeder tut es und jeder hat versteckte Fantasien, die sich immer noch nicht frei entfalten können, weil die Wichtigkeit, das Annehmen sowie Ausleben der eigenen Sexualität, nicht ernst genommen wird und in der Gesellschaft als Nebensache betitelt wird. Dabei sollten wir uns diesem Thema intensiver widmen, um frei von Stigmen sexuelle Begierden auszuleben, ohne dabei einander zu belügen. Genau deshalb werde ich ab heute nicht nur über Sex und Paid Dates schreiben, sondern auch mit meinem Kollegen und Freund Pascal Schaefers in einem regelmäßigen Podcast darüber sprechen. Wir wollen aufklären, inspirieren und animieren. Nach ein paar Sendungen zu zweit holen wir uns Gäste dazu, die fleißig mitmischen. Sextherapeuten, Escorts, Pornodarsteller, Paid-Date-User, Videomacher, jeder, der etwas Spannendes zu erzählen hat, ist willkommen. Alle sollen die Gelegenheit bekommen einen individuellen Beitrag zu leisten, zuzuhören, eine eigene Stimme zu geben und dabei zu sein, wenn die Ohlala-Welt sowie die Welt der Sexdienstleister endlich in ein anderes Licht gerückt wird. Schluss mit der Stigmatisierung, wir reden in unserem Podcast ganz ungeniert über Sex und Paid Dates.
Worum geht’s?
In der ersten Episode rollen wir die Themen »Offenheit« und »Stigmatisierung« neu auf. Pascal bringt dazu ein paar Beispiele, die er selbst erlebt hat und ich frage mich, warum vorurteilsfreies Denken immer noch nicht in unserer modernen Gesellschaft angekommen ist. Können wir uns eine Gesellschaft vorstellen, in der eine Frau nicht Hunderte von Datinganfragen von Fremden durchgehen muss und keine Ahnung hat, wer es wirklich ernst meint? Können wir uns eine Welt vorstellen, in der Männer sowie Frauen nicht lügen müssen, um ihre Wünsche zu erfüllen? Können wir vernünftig Seite an Seite mit denen leben, die sich dafür entscheiden, ihren Lebensunterhalt mit der Unterhaltung anderer zu verdienen? Wir alle haben Sexarbeit zu erledigen! Wir müssen an unseren Ansichten über Liebe und Sex arbeiten, wenn wir glücklicher und erfüllter leben wollen, so viel steht fest. Wir müssen dazu beitragen, diejenigen zu emanzipieren, die gegenwärtig und unnötig am Rande unseres sozialen Gefüges leben.
Das sind wir
Anne Lomberg (Ich) und Pascal Schaefers kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen mit einem gemeinsamen Interesse: Sie beide setzen sich mit ihrer eigenen- sowie der Sexualität anderer Menschen besonders stark auseinander.
Anne Lomberg ist Fotografin und Autorin. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Erstellen erotischen Contents, den liegen gebliebenen Fantasien, die gerade danach schreien gehört zu werden und in denen sich jeder ein Stück weit wiederfinden kann. Außerdem schreibt sie deutsche sowie englische Gedichte gesellschaftskritischen Ursprungs. Ihre Fotografie zeichnet sich vor allem durch eine gewaltige Bildsprache aus. In unterschiedlichen Projekten fotografiert sie Paare beim Sex, um die Schönheit dieses Akts festzuhalten, auch Masturbationsthemen finden hier ihren Ausdruck.
»I think that the sexual desire, the natural instinct in each and everyone of us has such a big power. These days people are feeling still uncomfortable talking about their sexual behaviors, you can watch that. At one point people got very quiet and I always asked myself what’s going on. For me, this became a challenge on his own. I wanted to provoke but also show the aesthetic side of sex with my projects ‘love’ and ‘pleasure’, and that there is nothing to be ashamed of.« Anne Lomberg
Pascal Schaefers ist Anfang 30 und arbeitet seit 10 Jahren als Escort für Männer wie Frauen und Transgender. Zu Ohlala ist er gekommen, als er sich fragte, wieso Pia Poppenreiter ihre App eigentlich nicht auch für Männer, die sich anbieten wollen, bereithält. Den Begriff »Escort« nutzt er dabei lieber als Sexworker, weil er denkt, dass Jemanden beim Sex zu »begleiten«, die schönere Arbeit ist. Einige seiner Geschichten hat er bisher in der Kolumne NEON-Dreier im gleichnamigen Magazin veröffentlicht (leider wurde die legendäre Zeitschrift der 00er Jahre jetzt geschlossen). Ergänzend fand er dann die Möglichkeit bei ZEIT online ein größeres gesellschaftskritisches Essay zu Sexwork und den vielen Hoffnungen und Fantasien, die derzeit für viele interessierte Menschen in diesem Beruf stecken, zu formulieren. Im Ohlala-Podcast werdet ihr nun ganz häufig die Möglichkeit haben, seinen Gedanken und Geschichtchen aus 10 Jahren Escort-Beruf zu folgen.
»Sexualität ist für mich ein Gebiet, um ganz viel über Menschen zu lernen, wie sie funktionieren, begehren. Man erlebt immer wieder Überraschungen, da Menschen, mit denen man vielleicht sonst nicht zu tun hätte oder haben wollen würde, ganz anders erscheinen. Geld vereinfacht dieses Kennen- und manchmal auch Liebenlernen. Sexualität erzählt aber auch ganz viel über die Gesellschaft, wie Normen kreiert werden und reproduziert, über Machtstrukturen, wie sie verfestigt und manchmal auch – gerade beim Sex – ins Spiel geraten können. Ich liebe es, über solche Themen zu reflektieren.« Pascal Schaefers
Aufklären, Inspirieren, Animieren
Der neue Ohlala Sexpodcast wird mit einer geballten Kompetenz an Sexknowledge an den Start gehen und dabei die 3 wichtigen Grundpfeiler (Aufklären, Inspirieren und Animieren) nie aus den Augen lassen. Schreibt uns für Anregungen und Feedback unter: [email protected]