Welche Filme bringen dich in Ohlala-Stimmung?

 

 

Am Wochenende traf ich mich mit meinem Freund in einer Bar und wir diskutierten wild über echte Sexszenen aus Filmen. Denn die gibt es wirklich. Manche Regisseure lassen ihre Darsteller zur Sache kommen, während andere Szenen nur Fake sind. Wir googelten direkt und waren doch erstaunt, in welchen Filmen alles Real ablief. Außerdem teilten wir unsere Lieblingssexfilme, die einen definitiv in Stimmung bringen. Hier kommt meine Top 5 der heißesten »Liebesfilme« mit gespieltem und echtem Happy End!

 

1.LOVE

Gaspar Noe´s Film »LOVE« ist ein Erotikdrama. Tragisch inszeniert und mit teilweise echten Sexszenen, wirkt er direkt aus dem Kino und in 3D noch intensiver. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Die Dreier Szene ist eine der Besten, die ich je gesehen habe. Von Blowjobs über Masturbation, alles ist authentisch und nachempfindbar. Die Liebe zwischen Electra und Murphy steht dabei im Mittelpunkt einer gekonnten Dramaverbindung, die an manchen Stellen schon etwas schwermütig wirken kann, aber ansonsten »Hut ab!« für dieses Kino Highlight, das definitiv im Gedächtnis bleibt.

Übrigens: Wer den Skandalfilm »Irreversible« von Noé bereits kennt, weiß, worauf er sich einlässt, denn auch dieser ist nichts für Zartbesaitete und wurde sogar in manchen Ländern verboten. Nachdem ich »LOVE« das erste Mal im Kino und in 3D gesehen habe, war ich danach, man kann sagen etwas gereizt. Passiert durch die eskalierenden hochdramatisierenden Ergüsse Murphys, die Zeitsprünge sowie das rote Licht, welches den Film fast komplett begleitet. 

 

 

2.Nymphomaniac

Ganz klar: Lars von Triers Aufreger »Nymphomaniac« reiht sich mit ein, in die Filme, die durch extreme Sexszenen für Aufruhr sorgen. Diese Sexszenen, die teilweise echt brutal erscheinen sind allerdings mit Pornodarstellern sowie vaginal Prothesen nachgestellt wurden. Hier haben die Schauspieler also nur so getan als ob, und wenn es dann zur Sache ging, kamen Doubles zum Einsatz.

Mich fasziniert an dem Film allerdings mehr der Zwiespalt der Schauspielerin Joe, in dem ich mich direkt wiedererkannt habe. Liebe und Lust manchmal nicht so einfach zu vereinen, zumindest nicht dauerhaft. 

Es geht um Begehren, Schuld, Sünde und natürlich um Erlösung in »Nymphomaniac 1&2«. Die geistesgeschichtlichen Vergleiche, die Seligman, ein asexueller Gelehrter, der sexbesessenen Joe versucht nahezubringen, um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen, finde ich schon erstaunlich. Er findet immer wieder Gegenargumentationen und entkräftigt ihr Selbstbild, das geprägt ist von Schuldgefühlen und Selbstverachtung. Die von Seligman erläuterten Thesen täuschen jedoch Zusammenhänge vor, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Trier entlarvt auf diese Weise philosophische Gedankengänge als Illusion. Real sind hier nur Sexualtrieb und Leid.

 

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3.Der letzte Tango in Paris

Nicht echt, aber als ziemlich grenzwertig kann man die Szene betrachten, als Paul gespielt von Schauspieler Marlon Brando seine Geliebte Jeanne anal vergewaltigt. Zuvor reibt er sie aber noch mit einem Stück Butter ein. Auf diese Szene war Hauptdarstellerin Maria Schneider übrigens nicht vorbereitet, und auch wenn keine echte Vergewaltigung stattgefunden hat, liefen ihr in dem Moment echt gemeinte Tränen über das Gesicht. Diese Erniedrigung hat sie Regisseur Bernardo Bertolucci nie verziehen.

Dennoch ist »Der letzte Tango in Paris« für mich ein Klassiker unter den erotischen Filmen. Badboy Marlon wirkt für mich zum ersten Mal richtig attraktiv. Er verkörpert die typisch dominante Art, die manche Frauen einfach schwach werden lässt. Es werden nicht viele Worte ausgetauscht, aber die Körperlichkeiten, die haben es dann in sich. 

1972 erschien der Film und löste starke Unruhen aus, durch die drastischen, für ihre Zeit ungewöhnlich freizügigen Sexszenen. »Der letzte Tango in Paris« wurde in Italien verboten, sämtliche Kopien wurden vernichtet. Bernardo Bertolucci wurden die Bürgerrechte für fünf Jahre aberkannt und Schauspieler Brando, Schneider sowie Produzent Alberto Grimaldi wurden zu je zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Erst 1987 wurde der Film wieder vom Index genommen.

 

 

4.Blau ist eine warme Farbe

Emma und Adèle spielen in dem Film »Blau ist eine warme Farbe« die Hauptrollen, und immer wenn ich diesen Film sehe, fühle ich mich zurückversetzt in meine eigene Verliebtheit, als ich 16 war und nichts unerreichbar schien. Man hat sich der Liebe seines Lebens an den Hals geworfen ohne Angst vor Verletzung. Alles hat sich so einfach angefühlt.

Der französische Regisseur Abdellatif Kechiche hat hier ein wahres Kunstwerk erschaffen: einen realitätsechten Liebesfilm. Die beiden Frauen begegnen sich früh in ihrem Leben und verlieben sich sofort, später merken sie, dass sie zu unterschiedlich sind. Adèle wird Lehrerin, während Emma Künstlerin ist, durch und durch. Die Wege trennen sich, aber ihre Leidenschaft vergeht nie.

Die Sexszenen, die übrigens wunderbar inszeniert wurden, sind jedoch nicht echt. Hier wurden passgenaue Vagina-Prothesen angefertigt, die sogar mit falschen Schamhaaren versehen wurden.

 

 

5.Henry&June

»Henry & June« kommt zwar an letzter Stelle, aber dieser Film ist mein absoluter Lieblingsfilm. Hier trifft Poesie auf Erotik. Die perfekte Kombination für meinen Geschmack. Wer die Worte Anaïs Nin´s kennt, weiß, wovon ich rede. Die Handlung basiert auf Biografien von Henry Miller und Anais Nin. Die 30er Jahre faszinieren mich. Ich mag den Stil der Frauen, wie sie sich zu der Zeit kleideten, die Haare, das Make-up, alles erschien irgendwie stimmig und sehr elegant.

Wenn man nach diesem Film auf ein Date geht, begleiteten einen die erotischen Szenen und eine laszive Stimmung entsteht von ganz allein. Diese erotischen Szenen wurden nachgestellt, hier war der Sex als solches nicht Mittelpunkt des Geschehens, sondern eher die Umsetzung von Nin´s Fantasien.

Das Drehbuch zum Film schrieb Philip Kaufman, der auch Regie führte. Ihm ist es gelungen, die Freizügigkeit unter den Bohemiens im Paris der Dreißigerjahre in einem sich langsam entwickelnden, atmosphärisch dichten Film stilvoll, ästhetisch und ohne Voyeurismus wiederzugeben. Anaïs Nin befreit sich von sexuellen Konventionen und verliebt sich in Henry Miller und später in seine Frau June, die übrigens von Uma Thurman dargestellt wird.