Sex unter Frauen

 

 

 

Zwei sinnliche Körper vibrieren im Takt, zwei liebende Göttinnen, wie füreinander geschaffen. Sie wissen ganz genau, was sich gut anfühlt, was die andere mag und verfallen leicht dieser Vereinigung bestehend aus tausenden Orgasmen. Das ist nicht nur mein eigenes Kopfkino, das ist die Wahrheit, wenn Frauen miteinander schlafen.

 

Frauen nehmen sich Zeit, weil Frauen wissen, dass sie mehr Zeit brauchen. Sie lieben aufrichtig, jede einzelne Körperstelle wird berührt, geküsst, geleckt, massiert. Frauen reagieren emotionaler, sie sind emphatischer, verständnisvoller und begegnen den sexuellen Begierden ihrer Partnerin aufgeschlossen. Wenn Frauen untereinander Sex haben, bleibt das immer in Erinnerung, eine Erfahrung, die meiner Meinung nach jede mindestens einmal im Leben machen sollte, dazu muss man nicht lesbisch sein. Denn nur eine andere Frau kennt den weiblichen Körper so gut, wie man selbst und weiß, was es braucht, ekstatische Genüsse bis zur Erschöpfung zu zelebrieren. Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird zukünftig vielleicht nur noch feminine Gesellschaft im Bett verlangen. Hier kommen ein paar Hintergründe und interessante Facts rund ums Thema »Sex unter Frauen«.

 

Frauenliebe und ihr Ursprung

Mit der griechischen Lyrikerin Sappho gehen wir zurück in die Antike und folgen den Spuren der lesbischen Liebe. Sappho gilt als größte Dichterin ihrer Zeit. Sie unterrichtete junge Frauen in Kunst, Poesie, Philosophie, Musik und natürlich auch in den Liebeskünsten. Die Vermutung liegt nah, dass Sappho durch die Lehrstunden mit ihren Schülerinnen, so ihren lesbischen Neigungen nachgehen konnte. Ihre Dichtungen sind der Liebe zwischen Frauen gewidmet. Diese erotischen Erzählungen entstanden übrigens auf der Insel Lesbos, die Wortschöpfung für die Bezeichnung homosexueller Frauen fand damit ihren Ursprung.

 

Frauen kaufen Sex

Wer gedacht hat, das nur Männer für Sex bezahlen liegt falsch. Tatsächlich nehmen immer mehr Frauen die Dienste von Sexarbeiterinnen in Anspruch. Dabei geht es zum einen um die Erfahrung mit einer Frau intim zu werden, aber auch um Stressbewältigung und Loslassen. Es gibt Frauen, die von Alltag und Beruf so gestresst sind, dass sie spüren, wie sie sich kaum noch auf ihre Sexualität konzentrieren können. Dafür suchen sie jemanden, dem sie sich anvertrauen können, jemanden dem sie sich völlig hemmungslos hingeben können. Die Berliner Physiotherapeutin, Feministin und Sexarbeiterin Kristina Marlen ist die richtige Adresse. Sie arbeitet hauptsächlich als tantrische Domina. Kristina setzt sich für eine emanzipatorische Praxis in der Sexarbeit ein – sowohl am individuellen Arbeitsplatz als auch in der medialen Darstellung des Berufs.

»Frauen kommen nicht, weil sie ein Defizit haben. Die Tatsache, dass sie mir Geld geben, bedeutet für mich Selbstbestätigung. Frauen wollen etwas erfahren, sie lernen und haben Lust. Männer übrigens auch. Dass sie mich als Sexarbeiterin respektieren, mir vertrauen und mich bezahlen, wertet ihr Erlebnis bei mir auf. Sexarbeit kann ein Ort für eine sexuell emanzipatorische Praxis sein. Für Sexarbeiter*innen. Für Kund*innen. Unglaublich. Aber wahr.« -Kristina Marlen-

 

Frauen lieben anders

Frauen sind zärtlicher und nehmen eine gleichgeschlechtliche Partnerin besonders empfindsam wahr. Während sie sich mit Männern eher in einer Art Bringschuld definieren, die ihnen ein ständiges Gefühl, alles richtig machen zu wollen vermittelt, können sie sich in Gegenwart einer Frau leichter gehen lassen. Fragen wie, beeindrucke ich, mache ich das gut, wie sehe ich dabei aus, existieren nicht mehr. Der ganze Stress von weiblicher Performance fällt im Zusammenspiel mit einer anderen Frau weg. Außerdem erlangen sie in einer lesbischen Beziehung eher einen Orgasmus, als in einer Partnerschaft zu einem Mann. Statistisch gesehen kommen 32% Frauen häufiger zum Höhepunkt in gleichgestellten Liebeskonstellationen.

Ob Cunnilingus, Fingermassage, Streicheln, Kitzeln, Verwöhnen, Toys oder auch BDSM, Rollenspiele, Analsex, alles ist möglich und bringt Abwechslung ins Liebesleben zwischen Frauen. Natürlich spielt Offenheit und Kommunikation wie immer eine wesentliche Rolle. Da weibliche Wesen extrem sensibel reagieren und die Stimmungen ihres Gegenübers schneller und besser deuten, kann man davon ausgehen, dass es ihnen leichter fällt, gewisse Gelüste laut zu äußern, um so ihrer Partnerin zu zeigen, was sie besonders stark erregt.

 

Übrigens: Im alten Griechenland nannte man die lesbische Liebe »Tribadie«, was übersetzt »reiben« bedeutet. Im Deutschen und Englischen bezeichnet »Tribadie« bzw. »Tribadism« heute noch eine lesbische Sextechnik, bei der beide Frauen ihre Geschlechtsorgane aneinander reiben und damit ohne Penetration zum klitoralen Orgasmus kommen.

 

You like a goddess
and in your song most of all she rejoiced.

But now she is conspicuous among Lydian women
as sometimes at sunset
the rosyfingered moon

surpasses all the stars. And her light
stretches over salt sea
equally and flowerdeep fields.

And the beautiful dew is poured out
and roses bloom and frail
chervil and flowering sweetclover.

But she goes back and forth remembering
gentle Atthis and in longing
she bites her tender mind 

-Sappho / If not, Winter –