»Fuck«

 

She pulled her dress off over her head
and I saw the panties indented somewhat into the crotch.
it’s only human, now we’ve got to do it.
I’ve got to do it, after all that bluff.
it’s like a party–
two trapped idiots.

Under the sheets, after I have snapped off the light
her panties are still on. She expects an opening performance.
I can’t blame her, but wonder why she’s here with me? Where are the other guys? How can you be lucky? Having someone the others have abandoned?

We didn’t have to do it
yet we had to do it.
It was something like establishing new credibility with the income tax man.

I get the panties off. I decide not to tongue her, even then I’m thinking about after it’s over.
We’ll sleep together tonight, trying to fit ourselves inside the wallpaper.
I try, fail, notice the hair on her head, mostly notice the hair on her head and a glimpse of nostrils, piglike
I try it again.

-Charles Bukowski »Fuck«, Love is a Dog from Hell-

 

»Love is a Dog from Hell«, eines meiner Lieblingsbücher von Charles Bukowski, erinnert mich besonders heute, wie brutal manchmal die Liebe sein kann neben den ganzen netten Feierlichkeiten. Ich habe mich gefragt, was die Leute bewegt, bestimmten Tagen im Jahr einen Namen zu geben und zu sagen, jetzt feiern wir, weil wir uns lieben. Warum braucht es immer einen Grund, ein bestimmtes Datum, um den Dingen eine Daseinsberechtigung zu verleihen? Und wer ist eigentlich dieser Valentin? Auf diese Frage gehe ich später im Beitrag noch etwas näher ein, im Moment kreisen meine Gedanken einzig um dieses kommerzielle Event, dem Valentinstag. An einem Tag, an dem die meisten Freundinnen von ihrem Partner einen Blumenstrauß erwarten, zusammen essen gehen oder irgendwas anderes schönes erleben, um ihre Liebe zu krönen, haben verzweifelte Singles diesen Kalendereintrag schon längst gelöscht. Wer in der glücklichen Position ist einen Partner zu haben, kann jetzt laut aufschreien und sagen: »Yes, wir sind dabei.«

Der Valentinstag hat noch nie eine Wichtigkeit in meinem Kalender erhalten, meistens bekomme ich es nicht mal mit, wenn nicht alle Social Media Kanäle damit vollgepflastert wären. Aber kann so ein Event vielleicht auch romantisch sein auf die eine oder andere Weise? Könnte man mit einer Gegenbewegung etwas Neues erreichen oder sollte man den Tag einfach ignorieren? Viele Fragen, die ich an der Stelle auch nicht beantworten kann. Ich persönlich finde nette Geschenke von meinem Partner ja immer gut, wie wäre es denn z.B mit einer nackten Frau in unserem Bett, um noch mehr Liebe zu verteilen. Gut ich habe da spezielle Fantasien und weiß, dass die nicht jedem Geschmack entsprechen, aber warum nicht? Überraschungen sind immer gut, ob am Valentinstag oder irgendeinem anderen Tag.

 

Meiner Meinung nach geht es auch gar nicht um diese eine Liebe, sondern die Liebe, die man unter all seinen Mitmenschen erfährt, der Vergewisserung, dass nichts selbstverständlich ist und man sich natürlich nur heute am 14. Februar darüber im Klaren ist. Aber ernsthaft, wenn man den Standpunkt in die Richtung spinnt, bekommt dieser Tag einen neuen Anstrich, jeder wird glücklich sein am Valentinstag, ohne Blumen zu erhalten oder gewisse Erwartungen zu erfüllen.

Ein perfekter Tag um sich ein Date zu gönnen, so wie jeder andere auch. Ein perfekter Tag, um einfach nichts zu tun, so wie jeder andere auch. Ein perfekter Tag, um Liebe zu schenken, so wie jeder andere auch. 

Oh heiliger Valentin, wer bist du eigentlich und was willst du überhaupt von mir? Auch diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn viele unterschiedliche Überlieferungen machen Valentin zu einem Mysterium. Ich stütze mich jetzt mal auf eine spezielle Geschichte, weil ich diese am spannendsten finde und dem Valentinstag eine gewisse Melancholie verleiht.

Nach dieser Legende stand der italienische Bischof Valentin im dritten Jahrhundert nach Christus Pate. Er war Gärtner und schenkte verliebten Paaren Blumen aus seinem Klostergarten. Anschließend hat er sie dann getraut. Der heilige Valentin war nämlich katholischer Herkunft und somit wird der Valentinstag auf eine kirchliche Tradition zurückgeführt. Allerdings missfiel dem damaligen Kaiser Claudius dieser romantischer Brauch. Er wollte Soldaten für seine Armee und keine verweichlichten Ehemänner. So wurde der Bischof kurzerhand enthauptet und der Valentinstag bekam seinen Platz im Kalender. Bevor der arme Valentin allerdings enthauptet wurde, soll er der Tochter seines Gefängniswärters noch einen Liebesbrief geschrieben haben. Am 14. Februar 269 n.Chr. entstand ein besonderer Tag, den die katholische Kirche mit einem Feiertag in Rom verknüpfte. Ein Tag, der eigentlich nur ein trauriges Ende gefunden hat, weil Bischof Valentin Blumen verschenkte und Ehen schloss.

 

Da haben wir es wieder: Die Liebe ist neben all diesen Festlichkeiten mit so viel Leid verbunden, Herzschmerz, im schlimmsten Fall, wie die des Bischofs, sogar dem Tod. Dabei hat er nur Gutes im Sinn gehabt. Vielleicht erinnern wir uns heute mal wieder an die Liebe, die wir tagtäglich mit vielen Menschen teilen, erinnern uns daran, mehr zu geben, als zu erwarten, nicht zu verzagen, wenn man mal eine Weile lang allein ist. Denn das ist doch die größte Liebe überhaupt, die Selbstliebe. Viele Geschenke lauern auf dem Weg der Reflektion, dem Bereitsein für den Einen ganz natürlich, körperlich, instinktiv.

 

Happy Valentines Day!