Liebe

 

 

 

Drei Jahre sind Leila und Thomas schon ein Paar und es könnte nicht besser laufen. Sie haben sich kennengelernt und sofort eine tiefere Verbindung wahrgenommen. Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, aber eine wunderbare Begegnung, eine Art Seelenverwandtschaft. Und tatsächlich sind sie seitdem unzertrennlich, ob in Gruppen oder allein. Leila hat ihren Partner in Crime gefunden. Mit ihm kann sie Pferde stehlen, keiner versteht sie so gut wie Thomas. Sie ist glücklich und verliert sich in seinen Armen. Sie liegen in seinem Bett und philosophieren über neue aufregende Abenteuer, eine Reise nach Jordanien steht bald an und Leilas Gelüste nach einer bestimmten Frau werden immer größer. Seit den drei Jahren sind sie noch nicht zusammengezogen. Sie mögen die Freiheit und die Abwechslung zwischen beiden Wohnräumen. Thomas spürt das unaufhörliche Verlangen seiner Partnerin, oft hat sie sich offenbart. Wenn sie angetrunken auf Partys war, hat sie hemmungslos mit Frauen geflirtet.

Die letzte Erinnerung verbindet er mit Maya, einer wunderschönen Griechin, die es ganz offensichtlich auf seine Freundin abgesehen hatte. Wie ein Panther bewegte sie sich mit langsamen, gezielten Schritten auf Leila zu. Ihr Jagdinstinkt wurde geweckt und jeder konnte dieses Phänomen beobachten. Überall wo Maya auftaucht, verfolgen sie Blicke, sie erweckt Aufmerksamkeit mit ihrer Größe und ihrer stilvollen Haltung. Ein edles Geschöpf, das sich dieser Aufmerksamkeit um ihre Ausstrahlung gewiss ist. Leila und Maya küssten sich an diesem Abend, sie waren wie ineinander verschlungen. Es schien, als gäbe es nur die beiden und sonst niemanden. Thomas mochte den Anblick, aber eine gewisse Unsicherheit machte sich bemerkbar, eine Unsicherheit, die er noch nicht kannte.

 

Während Leila an seiner behaarten Brust liegt und ihre roten Locken sein halbes Gesicht verdecken, träumt sie von ihrer letzten Begegnung mit Maya. Maya hat sie in dieser Bar kennengelernt und irgendwie kann sie seitdem an nichts anderes mehr denken. Sie erinnert sich, wie Maya auf sie zukam, diese stolze Annäherung, wie sie lächelte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Sie erinnert sich, wie sie dabei errötete und sich dieser Aura nicht entziehen konnte. Sie teilt diese Gedanken mit Thomas. Sie erzählt ihm, was sie sich wünscht. Wenn sie an Maya denkt, möchte sie ihre sinnlichen Lippen küssen, ihre Brüste streicheln, ihren Körper erforschen, mit ihr schlafen. Thomas gefällt diese Vorstellung, aber in ihm schlummern auch Bedenken, ob er Leila vielleicht nicht eines Tages an eine andere Frau verlieren könnte, an eine Frau wie Maya.

Seine Freundin ist so anders, als die Frauen, die er sonst kennt und die Partnerinnen, die er zuvor hatte. Leila braucht viel Aufmerksamkeit, sie ist sehr sexuell, verführerisch und immer bereit. In den drei Jahren ihrer Liebesbeziehung haben sie schon einiges ausprobiert. Sie waren auf Sexpartys, in Pornokinos, haben mit Spielzeugen experimentiert. Einmal hat Leila sich sogar einen Strap-On zugelegt und Thomas damit befriedigt. Als sie in der Missionarsstellung in ihn eindrang, konnte er ihren Gesichtsausdruck ganz klar deuten. Er war sich in diesem Augenblick sicher, dass sie lesbisch ist. Die Art, wie sie ihn ritt und es genoss zu dominieren, machte sie unglaublich an, er ließ es zu. In ihrem Sexualleben gibt es keine No Go’s, sie bewegen sich stets auf Augenhöhe, leicht können sie die Rollen tauschen. Diese wunderbare Art, wie sie sich lieben, wie sie ficken, versteht sich vor allem durch Respekt und Vertrauen!

 

Nachdem sie zweimal miteinander schliefen und Leila immer noch an seiner verschwitzten Brust liegt, fragt Thomas sie, ob sie Maya treffen möchte. Sie streichelt mit ihren Fingerspitzen über die dunklen Haare um seine Brustwarzen und schaut zu ihm auf. »Bist du dir sicher?«, fragt sie ihn mit einem hoffnungsvollen Blick. Er schaut an die Decke. Er spürt, dass er sich selbst nicht sicher ist, da sind sie wieder, diese Zweifel, die er mit dieser Frau und den Gedanken daran verbindet, aber er möchte ihr diesen Wunsch erfüllen. »Du solltest sie treffen und sehen was passiert.«, fügt er hinzu. Mit einem breiten Grinsen besteigt Leila Thomas, sie küsst ihn leidenschaftlich und erneut lieben sie sich an diesem lauen Sommertag.

Am nächsten Morgen sitzt Leila mit Thomas am Frühstückstisch, während er den Kaffee zubereitet. Sie schreibt Maya eine Nachricht. »Maya, ich würde dich gern wiedersehen.« Es dauert nicht lang und ihr Handy vibriert. Maya hat geantwortet und freut sich auf ein Treffen mit Leila. Leila springt durch die Küche, sie hat sich immer noch nix angezogen und Thomas überkommt wieder dieses seltsame Gefühl. Sie trinkt hastig ihren Kaffee aus, setzt sich auf den Schoß von Thomas und beide schauen sich tief in die Augen. Er legt seinen Kopf an ihre weichen Brüste und hält sie fest. Sie küsst seine Stirn, hüpft in die Dusche und bereitet sich für das Treffen mit Maya vor. Leila und Maya haben sich zum Brunch in Kreuzberg verabredet. Skeptische Gedanken machen sich bei Thomas breit und er spürt eine innere Unruhe, als er seine Freundin beobachtet, wie sie sich zurechtmacht, die Lippen schminkt und sich ihr Lieblingskleid überzieht. Im Spiegelbild schaut sie zu ihm und schenkt ihm zuversichtliche Blicke. Sie liebt Thomas, das steht außer Frage. Als sie fröhlich die Wohnung verlässt, schaut er ihr nach. Er geht zum Fenster und sieht Leila die Straße überqueren. Ein starker Impuls lässt ihn nicht los, er muss ihr folgen.

 

Im »Bateau Ivre« haben sich die beiden Frauen verabredet. Thomas beschattet sie von der nächsten Straßenecke aus. Er sieht wie sie sich gegenübersitzen und sehr nah miteinander kommunizieren. Sie sitzen draußen und genießen das schöne Wetter. Maya hat sich ebenso, wie Leila in Schale geschmissen. Sie trägt einen dunkelblauen Anzug, ihre langen, blonden Haare bedecken den Rücken. Und wieder nimmt er diese starke sexuelle Aura wahr, Maya flirtet fast schon aggressiv mit seiner Freundin. Er kann sehen, wie sie ihre Hände unter Leilas Kleid verschwinden lässt, wie sie sich anschauen, so lustvoll, so vertraut. Maya streichelt die Innenschenkel von Leila. Leila spreizt ihre Beine etwas weiter. Er sieht, wie sich Leila’s Gesicht verändert, sie wirkt fast unschuldig, wie ein kleines Mädchen, das gerade verführt wird. Thomas fühlt die Erregung durch seine Hose, während er die zwei Frauen so beobachtet. Es macht ihn unglaublich scharf zu sehen, wie Maya seine Freundin verführt und wie sie sich darauf einlässt. All seine Unsicherheiten verschwinden für diesen Moment, in seinen Gedanken malt er sich aus, wie die beiden zu Leila ins Apartment gehen und übereinander herfallen.

Er kennt Leila’s Wohnung gut. In seiner Fantasie öffnen sie hektisch die Eingangstür zu ihrer Wohnung, küssend, ineinander verschlungen, nichts könnte sie aufhalten, sie wollen sich gegenseitig auffressen. Ein animalisches Bild geistert durch seine Sinne. Sie reißen sich die Kleider vom Leib, streicheln ihre schwitzenden Körper, vergessen dabei keine einzige Stelle zu liebkosen. Er sieht Maya den Strap-On überziehen, und wie sie Leila damit befriedigt, derselbe Strap-On, den Leila auch schon bei ihm benutzt hat.

 

Diese Vorstellung törnt Thomas so an, dass er nicht anders kann und die beiden Frauen in der Realität weiter verfolgt. Maya und Leila gehen Hand in Hand zu Leilas Apartment, er wartet einen Moment, er steht vor der Tür und kann ein paar Geräusche vernehmen, es sind lustvolle Geräusche, lautes Stöhnen dringt bis über die Treppenflure des Altbaugebäudes. All die Fantasien über seine Freundin und was diese andere Frau mit ihr gerade anstellt, bringen ihn in eine ekstatische Stimmung. Er ist nur einen Schritt davon entfernt anzuklopfen und sich mit einzumischen, aber seine Gedanken werden immer lauter. Er sieht zwei nackte Frauenkörper, die sich ficken, die sich lieben, genauso wie er es immer mit Leila tut, respektvoll und vertrauensvoll. Thomas öffnet seine Hose und holt sich vor der Eingangstür einen runter, während er sich durch die Stimme seiner erregten Freundin zugehörig fühlt. Er stöhnt leise und presst seinen Kopf gegen den Rahmen der Eingangstür. Plötzlich öffnet Leila die Tür. Sie sieht ihren Freund mit geöffnetem Hosenschlitz und dem Sperma, was über seine Finger läuft. Sie nimmt seine Hand in den Mund und leckt an seinen klebrigen Fingern. Thomas steht wie erstarrt da. Die nackte Leila lächelt ihn an und zieht ihn in ihr Apartment.