Der bessere Chat

 

 

 

In meinem letzten Artikel habe ich mich ausführlich über den ersten Eindruck ausgelassen, und wie dieser sich in der virtuellen Welt von Ohlala äußert, denn da wissen wir genau, wie schnell eine Meinung anhand nur eines Fotos über weitere Vorbereitungsmaßnahmen entscheidet: Lasse ich mich auf mein Gegenüber ein, weil er mich reizt, weil diese erste Impression Lust auf ein Offline-Date macht, oder lasse ich es sein, weil die Anschauung eher negative Gefühle in mir weckt? Nur ein Foto erzeugt Vertrauen oder Misstrauen, dessen sollte sich jeder bewusst sein, bevor er willkürlich Schnappschüsse von sich ins Internet stellt. So kann ein »Schwanzbild«, welches mancher User gern als Erstes auf seiner Profilseite zum Besten geben möchte, natürlich nur ablehnende Empfindungen hervorrufen, weil die Person ein entscheidendes, aber wichtiges Merkmal vergessen hat darzustellen, nämlich die Kompetenz mit Intelligenz zu verführen. Kein Wunder, also, dass wir solche Darstellungen nicht in unserer Community zulassen, weil sie zum einen gegen unsere Richtlinien verstoßen und weil wir zum anderen eine bessere Kommunikation zwischen den Menschen fordern. Und damit kommen wir direkt zum Thema: Denn mit dem Chatten verhält es sich meiner Meinung nach genauso wie mit den Fotografien, der erste Eindruck ist hier entscheidend!

 

Profiltexte und geöffnete Chats 

Meine lieben Männer, es ist an der Zeit etwas Wichtiges an dieser Stelle loszuwerden, denn nur ihr könnt Profiltexte verfassen und die weiblichen User für euch gewinnen. Damit steht und fällt, ob sie sich für eure Anfragen wirklich bewerben wollen oder lieber gleich die Profile von ihren Handys verbannen sollten.

Anfragen wie:

»Welche Dame möchte sich heute gut durchficken lassen?«,

»Suche Frau für Oralsex und eine Vagina zum befüllen.«,

»30min bei dir mit Oralverkehr, Geschlechtsverkehr = 80€«,

»Ich will nur Analsex für eine Stunde«,

 machen definitiv keine Lust auf erotische Perspektiven!

Zum einen geht es bei Ohlala nicht um reine Sexgeschäfte und zum anderen sind Frauen keine Ware. Also stellt euch einfach vor, auf welche Art von Anzeigen ihr euch tatsächlich melden würdet und reflektiert dann noch mal eure eigenen Texte. Niemand möchte auf solch banale Vorstellungen reagieren und natürlich fühlt man sich dadurch direkt eine Stufe niedriger positioniert. Manchmal habe ich das Gefühl, das viele von euch immer noch nicht verstanden haben, was wir mit einer Dating Plattform wie dieser anstreben.

Ohlala ist eine Paid Date App, die Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenbringt und natürlich wird dafür die gelieferte Dienstleistung bezahlt. Im Prinzip genauso wie, wenn man sich entscheidet, eine erotische Massage in Anspruch zu nehmen oder Hilfe bei körperlicher Nähe braucht, weil man vergessen hat, wie es geht. Bitte senkt nicht das Niveau: Denn jeder hat das Recht auf gleichgestellte Intimität.

Ich glaube, wenn man einmal Gewissheit gefunden hat, dass egal was man tut, egal was man aussendet und was man damit eigentlich erreichen möchte, dass alles, augenblicklich und in selber Intensität zu einem zurückkommt. Wenn man diesen Gedanken auf sich projiziert, man sich überlegt, wie möchte ich selbst behandelt werden, wie möchte ich angeschrieben oder angesprochen werden, dann bekommt jeder ein Gespür von ehrlicher Empathie.

 

Nach all diesen Negativbeispielen von Profilinseraten gibt es natürlich auch viele Ausnahmen mit interessanten Inhalten, auf die weibliche User sich dann besonders gern melden:

»Wir gehen was essen und trinken, lernen uns näher kennen. Den Abend schließen wir dann bei Sympathie im Bett ab.«,

»Ich mag selbstbewusste und lebenslustige Frauen mit Stil, die den Mut haben auch mal schwach und willig zu sein.«,

»You & Me and french Champagne!«

Mit diesen Worten wird sich Mann garantiert leicht unzählige Optionen offen halten und den Weg zu gewinnbringenden Treffen ebnen.

Im Chat selbst zählt: Weniger ist Mehr! Denn am Ende möchte jeder seine Zeit gut nutzen, um aus dem Online-Date ein Offline-Date zu machen. Mit direkten Fragen, die auf Übereinstimmung treffen, kann man sich verabreden und alle anderen Themen vor Ort besprechen. Warum sollen so explizite Botschaften wie, »Welche Stellungen gefallen dir im Bett oder schluckst du auch?«, schon vorher besprochen werden, wenn der reale Reiz noch nicht einmal stattgefunden hat. Ich denke immer, das vieles, wenn nicht sogar alles möglich ist, wenn man nicht die Fantasie der künftigen Realität vorwegnimmt und damit Gefahr läuft, dass sich die weiblichen User bereits bedrängt fühlen. Natürlich kann man über bestimmte Vorlieben chatten und natürlich sollte man aus den Möglichkeiten, die besonders anturnen, frei wählen können. Aber welche Spuren können letztendlich schon Bilder und ein kleines Herantasten in der geschriebenen Konversation wirklich hinterlassen? Ich beziehe mich wieder auf Amor Towles Gedankengut und wiederhole gern:

»Denn was kann uns ein erster Eindruck von jemandem erzählen, den wir gerade eine Minute in der Lobby eines Hotels getroffen haben? Was kann uns ein erster Eindruck über jemanden sagen? Nicht mehr als ein Akkord kann uns von Beethoven erzählen, oder ein Pinselstrich von Botticelli. Die Menschen sind von Natur aus so launisch, so komplex, so reizvoll widersprüchlich, dass sie nicht nur unsere Rücksichtnahme, sondern auch unsere Überlegung und unsere unerschütterliche Entschlossenheit verdienen, unsere Meinung zurückzuhalten, bis wir uns mit ihnen in jeder möglichen Situation zu jeder möglichen Stunde auseinandergesetzt haben.«

 

….Happy Dating!…